Das Seminar richtet sich an Yogalehrende, die ihren Horizont erweitern, sich den unbequemen Fragen in der Yogawelt stellen und sich eine fundierte Meinung bilden wollen. Das Seminar beinhaltet hauptsächlich Theorie auf dem aktuellen Forschungsstand der Yoga Studien.
Der Yoga gilt zwar als Praxis der Einkehr und Innenschau, ist aber als solche auch nicht unabhängig von den Entwicklungen der Welt. Schon seine Reise und Übersetzung in die Kulturen des Westens ging nicht konfliktlos von Statten und ist unter anderem im Kolonialismus verwurzelt. Diese Geschichte von Hierarchie und Machtmissbrauch spiegelt sich auch heute in anderen Bereichen wider. Von #metoo, über die Rassismusdebatte bis hin zur Instrumentalisierung des Yoga durch die hindunationalistische Regierung Indiens, ziehen sich die Themen im globalisierten Yoga durch.
Als Yogalehrende stehen wir in der Verantwortung uns die kritischen Fragen zu stellen und unseren Beitrag zu leisten. Allerdings ist bisher auf diesem Gebiet wenig Aufarbeitung und Aufklärung passiert, die uns helfen würde Verantwortung zu übernehmen. Das ändert sich glücklicherweise auch in Deutschland langsam, so hält zum Beispiel der BDY seinen nächsten Kongress 2022 zum Thema „Yoga und soziale Verantwortung“ ab und im aktuellen VIVEKA Magazin wird sexueller Missbrauch im Yoga thematisiert.
Dieses Seminar soll Teilnehmenden die Möglichkeit geben, umstrittene Themen kritisch zu reflektieren. Die folgenden Themenbereichen stehen im Fokus:
- Kulturelle Aneignung
- Koloniale Geschichte des Yoga
- Rassismus im Yoga
- Feministische Perspektiven auf den Yoga
- Verantwortung als Yogalehrende
Die Grundlage dieses Seminars bildet meine Forschung und mein Studium des MA Traditions of Yoga and Meditation an der SOAS, University of London. Das Hatha Yoga Project, das maßgeblich zum aktuellen Forschungsstand beigetragen hat, fand hier statt.
Termine:
13.10. – 1.12.2024, Buchung hier